Die fachkundige Stellungnahme – auch als Tragfähigkeitsbescheinigung bekannt – entscheidet oft darüber, ob Gründer staatliche Förderungen wie den Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld erhalten.
Doch nicht jede Einreichung führt automatisch zum Erfolg: Viele Prüfer lehnen Vorhaben ab, wenn Unterlagen unvollständig sind oder Zahlen nicht überzeugen.
Damit es bei dir klappt, haben wir die wichtigsten Voraussetzungen und Tipps zusammengestellt, wie du deine Unterlagen optimal vorbereitest.
1. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Stellungnahme
Damit die fachkundige Stelle dein Vorhaben als tragfähig einschätzt, müssen folgende Kernpunkte erfüllt sein:
- Schlüssiger Businessplan
Die Geschäftsidee muss klar erklärt sein, inklusive Marktanalyse, Zielgruppe und Marketingstrategie. - Realistische Finanzplanung
Einnahmen- und Ausgabenplanung, Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau sind Pflicht. Unrealistische Zahlen führen fast immer zu Rückfragen. - Persönliche und fachliche Eignung
Dein Lebenslauf sollte zeigen, dass du die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen hast. Fehlende Qualifikationen sollten durch Fortbildungen oder Partner ausgeglichen werden. - Nachweise und Genehmigungen
In manchen Branchen (z. B. Handwerk, Gastronomie) sind Zusatznachweise wie Meisterbriefe, Hygieneschulungen oder Konzessionen nötig. - Vollständigkeit und Form
Alle Unterlagen müssen vollständig, strukturiert und in einer für die Prüfer verständlichen Form eingereicht werden.
2. Typische Gründe für Ablehnungen
Viele Gründer scheitern nicht an der Geschäftsidee, sondern an der Vorbereitung. Häufige Ablehnungsgründe sind:
- Zu optimistische Umsatzprognosen ohne Belege
- Fehlende Kostenpositionen (z. B. Versicherungen, Steuern, Miete)
- Keine klare Strategie zur Kundengewinnung
- Lücken im Lebenslauf oder fehlende Qualifikationen
- Unübersichtliche oder unvollständige Unterlagen
3. Tipps zur optimalen Vorbereitung
Damit die Prüfung erfolgreich ausfällt, helfen diese bewährten Schritte:
Tipp 1: Businessplan klar strukturieren
Setze auf eine einfache, nachvollziehbare Struktur mit Einleitung, Marktanalyse, Angebot, Zielgruppe, Marketing, Organisation und Finanzen.
Tipp 2: Zahlen mit Quellen untermauern
Nutze Marktdaten, Statistiken oder Vergleichswerte, um deine Prognosen zu begründen. „Gefühlte“ Schätzungen wirken unseriös.
Tipp 3: Stärken und Schwächen ehrlich darstellen
Auch Risiken gehören in den Businessplan – solange du Strategien zum Umgang mit ihnen präsentierst. Das zeigt Realismus.
Tipp 4: Finanzplanung konservativ halten
Besser vorsichtig kalkulieren und später positiv überraschen, als unrealistische Traumzahlen einreichen.
Tipp 5: Frühzeitig Feedback einholen
Lass deine Unterlagen vor der Einreichung von einem Mentor, Gründungsberater oder Steuerberater prüfen. Kleine Korrekturen erhöhen die Erfolgschancen enorm.
Tipp 6: Persönliche Eignung hervorheben
Betone fachliche Qualifikationen, berufliche Erfahrung und Motivation. Prüfer wollen sehen, dass du das Vorhaben auch praktisch umsetzen kannst.
4. Checkliste für Gründer
Vor der Einreichung solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Habe ich einen vollständigen Businessplan erstellt?
- Ist meine Finanzplanung nachvollziehbar und realistisch?
- Sind alle Lebenslauf-Daten und Nachweise aktuell?
- Habe ich branchenspezifische Genehmigungen beigelegt?
- Könnte ein Außenstehender mein Vorhaben in 10 Minuten verstehen?
5. Fazit
Eine erfolgreiche fachkundige Stellungnahme hängt weniger von der „Größe“ der Geschäftsidee ab, sondern vor allem von der Gründlichkeit der Vorbereitung.
Wenn dein Businessplan klar, deine Finanzplanung realistisch und deine Qualifikationen belegt sind, hast du sehr gute Chancen, dass die fachkundige Stelle dein Vorhaben als tragfähig einstuft.